Die Hansestadt Wismar mit ihrem malerischen alten Hafen und der hervorragend erhaltenen Altstadt ist seit 2002 Welterbe der UNESCO und eines der Top-Ziele an der deutschen Ostsee. Wenn ihr durch die Wismarer Altstadt spazieren geht, unternehmt ihr eine Zeitreise ins Mittelalter zur Hansezeit. Alte Hafenanlagen, den Nachbau einer Hansekogge, Kopfsteinpflaster, Giebelhäuser aus rotem Backstein und prächtige Kirchen zeugen vom immer noch lebendigen Erbe der Hanse. Was Besucher in der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Altstadt und dem historischen Hafen noch alles entdecken können, erfahrt ihr in diesem Blog.
Die Hansestadt Wismar hat sich bis heute ihren ursprünglichen Charme erhalten. Mächtige gotische Kirchen, historische Backsteinhäuser und der immer noch spürbare Flair der alten Hansestadt machen Wismar zu einem eindrucksvollen Reiseziel. Die Altstadt wurde im Juni 2002 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.
Egal, ob ihr mit der Bahn oder mit dem Auto anreist, am besten beginnt ihr euren Rundgang am alten Hafen. Vom Bahnhof aus sind das nur wenige hundert Meter, und die recht großzügigen Parkplätze rund um den alten Hafen empfehlen wir jedem Besucher von Wismar. Die Parkplätze sind zudem recht günstig. Wer lieber geschützt parken möchte, findet hier auch ein Parkhaus.
Die 10 besten Sehenswürdigkeiten
Im Folgenden haben wir euch die 10 besten Sehenswürdigkeiten in Wismar genauer beschrieben. Um ehrlich zu sein, werdet ihr während eures Rundgangs noch viele weitere Höhepunkte sehen, auf die wir hier im Detail nicht eingehen. Lasst euch treiben und genießt das Welterbe der UNESCO in eurem Tempo.
Alter Hafen mit Baumhaus Am alten Hafen liegen die Aussichtsboote für die verschiedenen Rundfahrten, man findet auch viele Fischbrötchen, Imbisse sowie Läden, die in den historischen Backsteingebäuden untergebracht sind. Ganz am Ende des Hafens findet man das sogenannte Baumhaus. Hier ist der Förderverein Poehler Kogge e. V. untergebracht, der auch eine Ausstellung im Untergeschoss betreibt. Absolut sehenswert! Bei unserem Besuch ankerte auch der Nachbau der Poehler Kogge gleich neben dem Baumhaus.
Das Wassertor Das Wassertor ist das letzte verbliebene Stadttor von einst fünf Toren. Wismar war neben Handelsstadt in der Hansezeit auch eine schwer befestigte Festungsanlage. Achtet einmal darauf, das Tor sieht von innen anders aus als von außen.
Am Lohberg Gleich rechts vom Wassertor findet ihr die Straße am Lohberg. Den malerischen Platz säumen alte Lagerhäuser und Fachwerke, in denen man heute Restaurants und Kneipen findet. Auch die einzige Bierbrauerei von Wismar findet man hier.
Die Grube Etwas weiter rechts am Lohberg beginnt die Grube. Der romantische Stadtbach ist eine der ältesten künstlichen Wasserläufe Deutschlands. Die Grube wurde bereits im 13. Jh. zur Trink- und Brauchwasserversorgung angelegt. Folgt man dem Lauf der Grube, so stößt man nach wenigen hundert Metern auf die imposante Nikolaikirche.
Nikolaikirche Die Nikolaikirche wurde von 1370 bis 1508 gebaut und besitzt mit einem etwa 37 m hohen Mittelschiffgewölbe das drittgrößte Mittelschiff Deutschlands. Größer sind nur die Kirchenräume des Ulmer Münsters und des Kölner Doms. An dem Schifferaltar kann man gut erkennen, dass die Kirche einst das Gotteshaus der Seefahrer war. Viele der Ausstattungsstücke in der Nikolaikirche stammen aber von den anderen Wismarer Kirchen, die im 2. Weltkrieg bei Luftangriffen stark zerstört wurden.
Schabbellhaus Gegenüber der Nikolaikirche über der Grube steht das Schabbellhaus. Der Erbauer des Renaissancehauses war 1569–1571 der Bürgermeister und Bierbrauer Hinrich Schabbell. Es beinhaltet heute das Stadtgeschichtliche Museum.
Rathaus von Wismar, Alter Schwede, Wasserkunst Am Marktplatz von Wismar findet man dann gleich drei Hauptattraktionen, die wir hier einfachheitshalber zusammenfassen. Auf der kompletten Nordseite steht das imposante Rathaus, das 1817 bis 1819 erbaut wurde. Auf der Südost-Seite findet man die Wasserkunst und den Alten Schweden. Beim Alten Schweden handelt es sich um das älteste noch erhaltene Bürgergebäude von Wismar (Baudatum 1380). Der Prachtbau mit seinem Stufengiebel beherbergt seit 1878 eine Gaststätte. Diese ist noch immer in Betrieb und bietet mecklenburgische Hausmannskost. Gegenüber dem Alten Schweden steht die Wasserkunst. Es handelt sich um einen 12-eckigen Pavillon, der 1580–1602 gebaut wurde und zur Wasserversorgung der Stadt diente.
Marienkirche Nur wenige Meter westlich vom Marktplatz findet man die Ruine der Marienkirche. Um genau zu sein, es steht nur noch der Kirchturm und einige Mauerreste. Die Kirche wurde 1945 bei einem der letzten Bombenangriffe auf Deutschland schwer zerstört. 1960 hat man das Kirchenschiff dann gesprengt und der freigewordene Raum wurde zu einem Parkplatz umfunktioniert. Mittlerweile hat der Parkplatz einem Gedenkplatz weichen dürfen. Man sollte unbedingt den etwa 80 m hohen Kirchturm besteigen (2025 zu jeder vollen Stunde für 3 Euro). Man hat von oben hervorragende Ausblicke auf Wismar und man sieht das Glockenspiel, das jeden Tag, einen der 14 Choräle spielt.
Georgenkirche Wiederum nur wenige Meter westlich der Marienkirche findet man die Georgen Kirche. Auch diese wurde im April 1945 schwer zerstört. Jahrelang überließ man die Ruinen sich selbst und es stürzten immer wieder Teile der Kirche ein. Mittlerweile ist die Kirche aber wieder aufgebaut und am 8. Mai 2010 wurde die Kirche wieder eröffnet. Auch in dieser Kirche befindet sich eine Aussichtsplattform, die man sogar per Aufzug erreichen kann.
Karstadt Stammhaus Eine etwas modernere Sehenswürdigkeit ist das Stammhaus von Karstadt. An der Ecke Lübscher Straße 1 / Krämerstraße findet man das 1907 gebaute erste Kaufhaus von Rudolf Karstadt. Das deutlich kleinere Gebäude daneben war 1881 das erste Ladengeschäft von Rudolf Karstadt.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Lübsche Straße, Scheuerstraße, Spiegelberg, sind Straßen in Wismar, in denen man die eindrucksvolle Architektur der Stadt Wismar ausgezeichnet sehen kann.
Stadtgeschichtliches Museum, befindet sich im denkmalgeschützten Schabbelhaus.
Heiligen-Geist Kirche Das Gotteshaus (13. Jh.) gehört zum Heiligen-Geist-Spital und diente in seiner Geschichte als Kirche, Klinik und Unterkunft für Arme. Sehenswert ist die kunstvoll bemalte, barocke Holzdecke.
Technisches Landesmuseum PhanTECHNIKUM, das Museum befindet sich etwas außerhalb der Altstadt und ist ein hervorragendes Ziel für Tage mit schlechtem Wetter.
SOKO Wismar wurde großteils direkt in Wismar gedreht. Hinter der Heiligen-Geist-Kirche befindet sich ein Innenhof, den bestimmt viele Zuschauer wiederkennen werden.
Die Insel Poel liegt rund 10 km nördlich von Wismar in der Wismarer Bucht. Man erreicht sie bequem per Pkw über einen Deich.
Der Tierpark Wismar liegt am Stadtrand von Wismar, etwa zwei Kilometer südwestlich des historischen Zentrums.
Der besondere Tipp
Hanse Sektkellerei – Die nördlichste Sektkellerei Deutschlands
Diese ist in historischen Gewölben in der Nähe der Altstadt ansässig. Über eine Treppe oder bequem per Aufzug erreicht man die Verkaufs-, Verkostungs- und Produktionsräume. Man erhält auf Wunsch auch eine Führung durch die Sektmanufaktur.
Wir wurden sehr freundlich begrüßt und durften ausgiebig alle gewünschten Sekt-Sorten probieren. Ein wunderschönes Erlebnis nach einem anstrengenden Rundgang durch Wismar. Mehr Informationen unter: https://www.hanse-sektkellerei.de/startseite-hanse
Bewertung
Wismar ist ein wirklich außergewöhnlich schönes Ausflugsziel. Aufgrund der Vielzahl von Sehenswürdigkeiten sollte man sich ruhig einen ganzen Tag Zeit nehmen. Wer tiefer in die Historie und Sehenswürdigkeiten eintauchen möchte, für den ist auch ein zweiter Tag, keine vergeudete Zeit. Wir hatten insgesamt 1 1⁄2 Tage in Wismar verbracht und es war keine Minute langweilig.
Hallo, mein Name ist Markus Haberkern. Im "normalen" Leben bin ich Produkt Manager. In meiner Freizeit fotografiere und reise ich gerne. Es war schon immer ein Traum von mir, einmal einen Reiseführer zu schreiben. Jetzt war es einfach an der Zeit einen Blog über Reisefotografie zu starten.