Hanoi – Die einzigartige Trainstreet, Besuchszeitpunkt, Zeitplan und Tipps
Wer eine Reise nach Hanoi plant, hat ganz sicher von der berühmten Trainstreet gehört. Diese einzigartige Attraktion ist extrem beliebt. Es handelt sich um eine sehr schmale Straße mit Cafés und Geschäften, durch die mehrmals täglich ein Zug fährt. Viele fragen sich, wann denn die beste Zeit für einen Besuch ist, wann die Züge fahren und wo die besten Stellen zum Fotografieren in der „Train Street“ sind. In diesem Blogbeitrag beantworten wir alle diese Fragen zur Hanoi Trainstreet und geben einen umfassenden Leitfaden für den Besuch. Hier wird Zugfahren zum Erlebnis.
Reisebericht mit Tipps und Wissenswertem
Die Strecke wurde 1902 von der damaligen französischen Kolonialverwaltung gebaut und ist immer noch eine aktive Eisenbahnstrecke (Stand 2025). Aus Sicherheitsgründen war die Straße von Oktober 2019 bis 2023 für Touristen und Besucher zumindest teilweise gesperrt. Man befürchtete (nicht ganz unberechtigt) schwere Unfälle. Derzeit (Stand 2025) ist die Strecke aber wieder für Touristen zum Besuch freigegeben. Ein wirklich einzigartiges Erlebnis.
Wo findet man die Train Street
Das lässt sich im wahrsten Sinne des Wortes nur zweideutig beantworten. Es gibt nämlich schlichtweg zwei Straßen, in denen die Häuser sehr nahe den Gleisen stehen. Dies sind:
- Le Duan: zwischen Lê Duẩn und Khâm Thiên ist die südlichere Trainstreet, nach dem Bahnhof von Hanoi. Man muss in der Regel etwas weiter laufen, dafür sind hier wesentlich weniger Touristen und es gibt auch nicht so viele Cafes zur Auswahl.
- Altstadt: zwischen der Kreuzung von Trần Phú und Lý Nam Đế ist die nördlichere Trainstreet, vor dem Bahnhof Hanoi. Durch die Nähe zur Altstadt ist dieser Ort leichter zugänglich als Le Duan. Allerdings ist es hier in der Regel auch deutlich voller und touristischer.
Wir würden euch empfehlen, beide Locations anzusteuern. Jede hat ihren eigenen Charme. Wir waren tagsüber in Le Duan und abends in der Altstadt. Wenn ihr aus Zeitgründen nur eine Location besuchen könnt, würden wir euch die Altstadt-Sektion empfehlen. Wer seinen Fokus auf Reisefotografie legt, dem empfehlen wir die nicht so stark besuchte Le Duan Sektion.
Informationen zum Fahrplan
Eine offizielle Webseite mit den Fahrplänen durch die Trainstreets gibt es leider (noch) nicht. Wie kommt man trotzdem an die Fahrpläne?
- Frage direkt an den Trainstreets in den Cafes oder Einkaufsläden. Die Einheimischen sind normalerweise super informiert, es ist einfach die Grundlage ihres Geschäfts. Sie wissen auch über Sonderzüge bescheid. Wir hatten unter anderem Glück und es fuhr um 15:30 ein Zug und kurz darauf ein weiterer um 16:00 Uhr.
- Die offizielle Website der Vietnam Railway zeigt zwar keine Fahrzeiten an, man kann aber Abfahrten von Hanoi überprüfen.
- Online-Ressourcen sind zwar weniger zuverlässig als das lokale Wissen der ortsansässigen Cafes oder Einkaufsläden, man kann aber in Online-Foren oder Reisewebseiten aktualisierte Fahrpläne oder kürzlich von anderen Reisenden geteilte Erfahrungen abgreifen. Für die Vorbereitung der Reise eine echte Möglichkeit.
Der Fahrplan 2025
Die unten angegebenen Zeiten habe ich von einem Einheimischen. Ihr könnt sie, denke ich, für eine ungefähre Reisevorbereitung nehmen. Sie erheben aber keinen Anspruch auf Aktualität und Vollständigkeit. Es gibt immer wieder auch Sonderzüge, die hier natürlich nicht aufgeführt sind.
- Le Duan:
Täglich auch am Wochenende 15:30 und um 19:30 - Altstadt:
Montag bis Freitag: 15:15, 19:00, 19:45, 21:30, 22:00.
Wochenende: 6:00, 9:00, 11:20, 15:20, 17:30, 18:00, 19:00, 19:45, 20:30, 21:00, 23:00.
Beachtet auch: Die Zeiten sind nur ungefähre Angaben. Man hält sich nicht so strikt an die Fahrpläne, sodass der Zug deutlich früher oder auch später kommen kann.
Beste Zeit für einen Besuch
Das ist ein Punkt, der unheimlich schwer zu beantworten ist. Es hängt doch sehr stark von den Vorlieben des Einzelnen ab. Ich gebe euch einige Tipps, sodass ihr selbst besser beurteilen könnt, wann für euch die beste Besuchszeit ist.
- Am Wochenende fahren viel mehr Züge (durch die Altstadt-Sektion) als unter der Woche. Allerdings ist es am Wochenende deutlich voller und man bekommt nicht so gute Fotoplätze.
- Am wenigsten Besucher gibt es erfahrungsgemäß zu den sehr frühen Durchfahrtszeiten.
- Am Abend ist die Stimmung durch die Beleuchtung wunderschön. Und irgendwie herrscht eine besondere Stimmung. Das macht sich toll auf den Fotos und Videos. Allerdings ist es durch die Dunkelheit, das Fotografieren speziell mit einem Smartphone etwas schwieriger und die Qualität kann deutlich nachlassen.
- Sei rechtzeitig vor Ort. Dann kannst du die Straße ablaufen und dir deinen besten Fotospot aussuchen. Wer kurz vorher kommt, muss halt mit dem zufrieden sein, was noch frei ist.
- Egal, welche Trainstreet ihr besucht, setzt euch nicht gleich in das erstbeste Café, sondern lauft etwas in die Straße rein. Die meisten sind faul und so sind die Cafés nahe dem Bahnübergang meist voll.
Sicherheit
Die Geschäftsleute der Cafes und Einkaufsläden achten auf die Einhaltung der Sicherheit. Sie sind dabei sehr engagiert, ist doch der ungestörte Betrieb der Strecke in ihrem eigenen Geschäftsinteresse. Und in eurem Interesse sollte es liegen, euch nicht in Gefahr zu bringen. Es gibt keinerlei Absperrungen und die in vielen Reiseführern beschriebene gelbe Linie, gewissermaßen als Sicherheitslinie, haben wir bei unseren Besuchen im Jahr 2025 nicht gesehen.
Passt auf euch auf und geht keine unnötigen Risiken ein. Kein noch so tolles Selfie für euren Social Media Auftritt ist es Wert, dass ihr euer Leben riskiert. Der Zug fährt mit überraschend hoher Geschwindigkeit durch die Straßen und es gibt eine regelrechte Sogwirkung vom Zug. Passt also auf euch auf.
Bewertung
Um es kurz zu machen, die Trainstreet ist ein einzigartiger Höhepunkt einer jeden Vietnam Reise. Wir sind schon weit herumgekommen und haben viel gesehen, aber die Trainstreet ist ein besonderes Erlebnis. So etwas haben wir noch nirgendwo erlebt.
Bildgalerie
Zusätzliche Informationen
- Weitere Informationen auf Wikipedia: Hanoi Trainstreet
- Bildnachweis: Vera Schaller und Markus Haberkern