Sign Post Forrest – Der Schilderwald in Watson Lake, Kanada
Wo München und Berlin in Kanada liegen und der Bus zu den Stadtwerken Klagenfurt hält. Watson Lake, eine eigentlich verschlafene Kleinstadt mit gerade einmal 800 Einwohnern am südlichen Ende des Yukon Territories, wird für viele Kanada Touristen oft für kurze Zeit eine Touristenattraktion. Das liegt weniger an dem Ort selbst, der eigentlich bis auf wenige Einkaufsmöglichkeiten nichts Besonderes bietet, sondern an dem sogenannten Sign Post Forrest, also dem Schilderwald oder auch Wegweiserwald.
Reisebericht mit Tipps und Wissenswertem
Alles begann mit einem einzigen Pfahl. Im Internet und in verschiedenen Reiseführern wird die Geschichte vom heimwehkranken US-Soldaten Carl K. Lindley erzählt, der aus Danville, Illinois stammte. Lindley war bei den Bauarbeiten zum Alaska Highway beschäftigt und wurde mit der Reparatur eines Wegweisers an der zentralen Kreuzung beauftragt. Er fügte dabei ein Schild hinzu mit der Beschriftung „Danville, Illinois, 2835 miles“. Das war der Startpunkt und weitere folgten.
Heute findet man dort über 80.000 Schilder aus aller Herren Länder. Was mit einem einzigen Pfahl, mit einem Schild begann, wurde mittlerweile zum regelrechten Wald. Von der Gemeinde werden immer wieder neue Pfähle aufgestellt und immer wieder werden diese von Touristen mit teilweise den skurrilsten Schildern bestückt. Autokennzeichen, Straßenschilder, Hinweisschilder und natürlich Schilder mit Städtenamen.
Schaut auf den Fotos einmal genauer hin. Ihr findet dort München, Berlin-Spandau, Augsburg, Ravensburg, Freising und viele mehr. Einige schauen wie die Originalschilder aus, andere sind Eigenanfertigungen. Die ein oder andere Ortschaft würde im Sign Post Forrest aber bestimmt ihr vermisstes Ortsschild wiederfinden.
Things to do
- Hauptattraktion ist natürlich, den Schilderwald anzuschauen. Der Sign Post Forrest ist mehr oder weniger die einzige Attraktion in dem Ort Watson Lake. Wir haben uns über eine Stunde Zeit genommen, da es immer wieder witzig ist, was für Schilder zu sehen sind. Ortsschilder, Hinweistafeln, Autokennzeichen, Schilder aller Art. Wer schon immer einmal Berlin, München und Ravensburg an einem Tag besuchen wollte, der ist hier genau richtig.
- Das zugehörige Visitor Center besuchen. Gleich seitlich des Schilderwalds befindet sich das Visitor Information Center. Um ehrlich zu sein, sieht der Eingang eher aus wie der Zugang zu einem zwielichtigen Alkoholladen. Der Besuch lohnt sich aber durchaus. Es enthält unter anderem Ausstellungen und Dokumentationen zum Bau des Alaska Highways. Es liegen dort auch alle touristischen Unterlagen der Gegend aus. Vielleicht möchte doch der eine oder andere doch mehr Zeit in der Region verbringen.
Anreise und Parken
Üblicherweise werden die meisten mit dem Mietwagen oder einem Camper/Wohnmobil anreisen. In den allermeisten Fällen von Norden oder Süden über den Alaska Highway. Der Sign Post Forrest ist dann fast nicht zu verfehlen, denn er liegt mitten in der kleinen Ortschaft, direkt am Alaska Highway an der Kreuzung mit dem Robert Campbell Highway. Ausreichend Parkplätze sind am kleinen Visitor Center vorhanden.
Bewertung
Der Sign Post Forrest oder Schilderwald in Watson Lake ist eine nette, unterhaltsame Sehenswürdigkeit. Es ist jetzt auch nicht eines der Ziele, die man während eines Yukon Aufenthalts unbedingt gemacht haben muss, aber der Schilderwald liegt verkehrstechnisch sehr günstig und kann während der Fahrt als Zwischenstopp eingefügt werden.